Welt am Sonntag, Nr. 46, 1991

Die Lichtquelle wird zur Kunst

Seit 22 Jahren hat Peter Lauster, 51, Autor psychologischer Sachbücher, eine Praxis für psychologische  Diagnostik und Beratung in Köln. Seine Werke wie "Lassen Sie der Seele Flügel wachsen", "Wege zur Gelassenheit" und "Selbstfindung haben über zwei Millionen Auflage. Seine wissenschaftlichen Untersuchungen zur Thematik "Ästhetik und Psyche" erregten in der Fachwelt Aufsehen.

Lauster hat an der Universität Tübingen Anthropologie, Philosophie, Kunstgeschichte und Psychologie studiert. "Malerei interessierte mich schon im Alter von 14 Jahren", schildert das Multitalent im Gespräch mit WELT am SONNNTAG. "Vor allem faszinierte  mich, dass Licht einen so wesentlichen Beitrag zur Wirkung eines Gemäldes liefert und seine Aussage bestimmt. Man kann Bilder anstrahlen, doch seit ich selber male, bevorzuge ich reflektierende Farben, die durch auftreffendes Licht aus verschiedenen Blickwinkeln andere Eindrücke vermitteln. Auch für meine andere Leidenschaft ˆdie Fotografieˆ gilt, dass das Licht den Bildcharakter deutlich mitbestimmt."

Jetzt wagte sich Lauster auf ein für ihn "völlig neues" Gebiet: das Bemalen von Lichtquellen. "Lampen können industriell gefertigte Konsumware sein, aber auch kreativ-phantasievoll gestaltete Glaskörper. Sie zu bemalen und damit zu reizvoll-eigenwilligen Kunstobjekten zu machen, habe ich mir jetzt zur Aufgabe gestellt."

35 solcher Lichtkunstobjekte Lausters werden derzeit im Kölner Beleuchtungshaus Remagen, Neumarkt 35-37, gezeigt und zu Preisen zwischen 750 und 2600 Mark angeboten.

Der Künstler: " Ein Teil des Erlöses wird der kinder- und jugendpsychiatrischen Klinik der Universität Köln ˆ Direktor ist Prof. Dr. G. Lehmkuhl ˆ zugeführt. Das Geld soll helfen, dort einen Kreativspielplatz einzurichten."