„Je weniger ich im ganzen an unsere Zeit glauben kann, je mehr ich das Menschentum verkommen und verdorren zu sehen meine, desto weniger stelle ich diesem Verfall die Revolution entgegen und desto mehr glaube ich an die Magie der Liebe.“

Hermann Hesse



„Das Wesen der Liebe zu analysieren heißt festzustellen, dass sie heute nur selten erlebt wird; es heißt aber auch, die sozialen Bedingungen zu kritisieren, die dafür verantwortlich sind. Der Glaube an die Möglichkeit der Liebe als ein allgemeines und nicht nur ausnahmsweises individuelles Phänomen ist ein rationaler Glaube, der auf der Einsicht in das Wesen des Menschen beruht.“

Erich Fromm



„Auf dem Boden einer reflektierenden Haltung ist es nämlich undenkbar, dass man andere Menschen wirklich liebt (und nicht nur braucht), wenn man sich selber so, wie man ist, nicht lieben kann. Und wie soll man das können, wenn man von Anfang an nicht die Möglichkeit hatte, seine eigenen wahren Gefühle zu leben und sich so zu erfahren.“

Alice Miller



„Von der menschlichen Kultur kann man nur soviel sagen, dass Zärtlichkeit ein reines Wunder ist.“

Suzanne BrØgger



„Es gibt andere, die die Ansicht vertreten, innerhalb unserer Gesellschaft seien Liebe und weltliches Leben grundsätzlich unvereinbar, so dass von der Liebe zu reden, heute nur ein Mitmachen am allgemeinen Betrug darstelle; sie glauben, dass nur ein Märtyrer oder ein Verrückter in der Welt von heute lieben könne und dass daher die Diskussion der Liebe nichts als leeres Predigen sei. Dieser zwar sehr respektable Standpunkt ist aber häufig nur eine Rationalisierung des eigenen Zynismus und der eigenen Unfähigkeit zur Liebe.“

Erich Fromm



„Man stelle sich vor, welch wunderbare Fortschritte auf einen Schlag erzielt würden, wenn absolute Wahrhaftigkeit unter den Menschen herrschte! Mit welcher Schnelligkeit würde unsere Erde ein Paradies werden!“

Auguste Rodin



„Das ewige Leben dem,
der viel von Liebe weiß zu sagen.
Ein Mensch der Liebe kann nur aufstehn!
Hass schachtelt ein!
Wie hoch die Fackel auch mag schlagen.“

Else Lasker-Schüler



„Zweifle nicht an dem, der dir sagt, er hat Angst. Aber habe Angst vor dem, der dir sagt, er kennt keinen Zweifel.“

Erich Fried



„Jedes Bildnis ist eine Sünde. Es ist genau das Gegenteil von Liebe ... “

Max Frisch



„Die Wahrheit ist in dir, und sie ist auch in mir. Du weißt, dass sich der Spross schon im Samen verbirgt. Wir alle mühen uns ab, doch niemand hat es weit gebracht. Lass ab von deinem Hochmut, und sieh dich in deinem Inneren um.“

Steven Levin



„Das Leben selbst ist die Liebe, und wer es wahrhaftig lebt, den lehrt es die Liebe.“

Ernesto Cardenal



„Kann ein Mensch in einem langen Prozess erleben, dass er nie als das Kind, das er war, sondern für seine Leistungen, Erfolge und Qualitäten „geliebt“ worden ist, dass er seine Kindheit für diese „Liebe“ geopfert hat, so wird ihn das zu großen inneren Erschütterungen führen, aber er wird eines Tages den Wunsch verspüren, mit dieser Werbung aufzuhören. Er wird in sich das Bedürfnis entdecken, sein wahres Selbst zu erleben und sich nicht länger Liebe verdienen zu müssen, eine Liebe, die ihn im Grund doch mit leeren Händen zurücklässt, weil sie dem falschen Selbst gilt, das er aufzugeben begonnen hat.“

Alice Miller



„Es ist aber nichts schädlich und nichts nützlich, alles ist gut, oder alles ist indifferent. Jeder einzelne trägt Dinge in sich, die ihm angehören, die ihm gut und zu eigen sind, die aber nicht nach oben kommen dürfen. Kämen sie nach oben, sagt die Moral, so gäbe es in Unglück. Es gäbe aber vielleicht gerade ein Glück! Darum soll alles nach oben kommen, und der Mensch, der sich einer Moral unterwirft, verarmt.“

Hermann Hesse



„Ihr, die ihr wandert mit dem Winde, welch Wetterhahn soll euch den Weg weisen? Welch Menschengesetz soll euch binden, so ihr euer Joch brechet, ohne damit euren Nächsten dem Kerker preiszugeben? Welch ein Gesetz sollet ihr fürchten, so ihr tanzet, ohne gegen die eisernen Ketten eines andern zu stolpern? Und wer sollte euch vor Gericht schleppen, so ihr euer Gewand wegreißet, ohne es einem anderen in den Weg zu legen?“

Kahil Gibran



„Es wurde mir klar, dass die Menschheit eigentlich an einer Geisteskrankheit leidet, an einer Wahnidee, an einem Irrglauben, der darin besteht, zu meinen, nur das habe eine reale Existenz, was sich in der Terminologie der exakten Naturwissenschaften ausdrücken und mathematisch quantifizierend beweisen lässt. Dieser Glaube ist zweifellos dadurch bewirkt, dass die Technik ihre Macht den exakten Naturwissenschaften verdankt, die wiederum auf einer analytischen Mathematik fußt, und dann ist natürlich nur das wahr, was sich mathematisch verifizieren lässt. Menschliche Freiheit, Würde, Freundschaft, alles das, was einen wirklichen Wert repräsentiert, ist nicht in der Terminologie der exakten Naturwissenschaft ausdrückbar und auch nicht verifizierbar. Das heißt: Alles Emotionale, alle menschlichen Werte werden damit zu Illusionen erklärt.“

Konrad Lorenz



„Wir müssen lernen, gegenseitig unsere Theorien umzubringen statt uns selbst.“

Karl Popper



„Der Mensch ist um so reicher, je mehr Dinge er liegenlassen kann.“

Henry David Thoreau



„Das Kind sage nur sanft „Ahkay“ – Nein -, und die anderen gingen ihres Weges. Sie versuchten nicht, ihn zu zwingen oder auch nur zu überreden, mit ihnen zu gehen. Er gehörte, wie jeder andere auch, sich selbst. Seine Entscheidung war Ausdruck davon, dass er sein eigner Herr war. Keiner maßte sich an, sein Recht auf seine Entscheidung außer Kraft zu setzen, nur weil er klein und schwach genug war, um körperlich beherrscht zu werden, oder weil seine Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, durch geringere Erfahrung bestimmt war.“

Jean Liedloff



„Alle Kinder, solange sie noch im Geheimnis stehen, sind ohne Unterlass in der Seele mit dem einzig Wichtigen beschäftigt, mit sich selbst und dem rätselhaften Zusammenhang ihrer eigenen Person mit der Welt ringsumher. Sucher und Weise kehren mit den Jahren der Reife zu diesen Beschäftigungen zurück, die meisten aber vergessen und verlassen diese innere Welt des wahrhaft Wichtigen schon früh für immer und irren lebenslang in den bunten Irrsalen von Sorgen, Wünschen und Zielen umher, deren keines in ihrem Innersten wohnt, deren keines sie wieder zu ihrem Innersten nach Hause führt:“

Hermann Hesse



„Ich will es also einmal so zu formulieren versuchen: nicht in einer unglücklichen Welt bin ich aufgewachsen, sondern in einer verlogenen. Und wenn eine Sache nur recht verlogen ist, so braucht man auf das Unglück nicht lange zu warten; das kommt dann schon ganz von selbst.“

Fritz Zorn



„Unsere Taten müssen vor allem ein Ausdruck der Freiheit sein, sonst gleichen wir Rädern, die sich drehen, weil sievon außen dazu gezwungen werden.“

Rabindranath Tagore



„Wir werden als Joker im Patiencespiel des Lebens geboren. Aber wenn wir heranwachsen, werden wir zu Herz und Karo, Kreuz und Pik. Das heißt nicht, dass der Joker ganz verschwindet.“

Jostein Gaarder



„Jeder Mensch ist etwas Persönliches und Einmaliges, und an Stelle des persönlichen Gewissens ein kollektives setzen zu wollen, das heißt schon Vergewaltigung und ist der erste Schritt zu allem Totalitären.“

Hermann Hesse



„Das Problem zu erkennen ist wichtiger, als die Lösung zu erkennen, denn die genaue Darstellung des Problems führt zur Lösung.“

Albert Einstein



„Nichts ist mir zu klein und ich lieb es trotzdem
und mal es auf Goldgrund und groß,
und halte es hoch, und ich weiß nicht wem
löst es die Seele los ...“

Rainer Maria Rilke



„Jener, der sich in seiner Leidenschaft verliert, hat weniger verloren als der, der seine Leidenschaft verliert.“

Augustinus



„Nicht was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus.“

Marie von Ebner-Eschenbach



„Schweigen ist schlimmer; alle verschwiegenen Wahrheiten werden giftig.“

Friedrich Nietzsche



„Wenn jemand stirbt, nicht das allein ist Tod. Tod ist, wenn einer lebt und es nicht weiß.“

Rainer Maria Rilke



„Für die Poesie des Wassers und des Windes, des Büffels und des Grases, in der sich ihr Leben verkörperte, gab es nur Hohn - und nun beginnen wir westlichen Zivilisierten in unseren Städten, den Endprodukten unserer totalen Vernunft, etwas davon zu spüren, wie wirklich die Poesie des Wassers und des Windes ist und was sich in ihr verkörpert.“

Heinrich Böll (Rede anlässlich der Verleihung des Nobel-Preises 1973 in Stockholm)



„Unsere Gedanken und Einsichten sind im besten Fall Halbwahrheiten, mit sehr viel Irrtum untermischt, zu schwiegen von den unnötigen falschen Informationen über das Leben und die Gesellschaft, denen wir beinahe von Geburt an preisgegeben sind.“

Erich Fromm



„Denn die Gefährdung der heutigen Menschheit entspringt nicht so sehr ihrer Macht, physikalische Vorgänge zu beherrschen, als ihrer Ohnmacht, das soziale Geschehen vernünftig zu lenken.“

Konrad Lorenz



„Seine (des Menschen) nächste Aufgabe ist dann, das von der Abwehr Geleistete wieder rückgängig zu machen, das heißt, das durch Verdrängung Ausgelassene zu erraten und wieder einzufügen, das Verschobene zurechtzurücken, das Isolierte wieder zu verbinden.“

Anna Freud



„Der durchschnittliche Mensch unserer Zeit, ob ihr es nun glaubt oder nicht, lebt nur fünf bis fünfzehn Prozent seines Potentials, im Höchstfall. Ein Mensch, der gar fünfundzwanzig Prozent seines Potentials entfaltet hat und bereitstehen hat, wird schon als Genie angesehen. Fünfundachtzig bis fünfundneunzig Prozent unseres Potentials sind also verloren, sind ungenutzt, sind uns nicht zur Hand.“

Frederick S. Perls