Mentale Fitness
für Berufserfolg und Karriere

Econ-Verlag, mit 170 Grafiken, 144 Seiten

Leseprobe

Entfalten Sie Ihre Fähigkeiten

Wer erfolgreich sein will, der sollte darum bemüht sein, seine Fähigkeiten voll zu entfalten. Er sollte sich jedenfalls nicht mit seinem derzeitigen Wissens- und Kenntnisstand zufriedengeben, sondern an der Verbesserung seiner Begabungen arbeiten.

Die meisten trauen sich leider zu wenig zu, weil sie sich von einem weitverbreiteten Pessimismus negativ beeinflussen lassen. Nahezu jeder bekommt immer wieder von allen Seiten zu hören: »Du bist auch nicht besser als der Durchschnitt.« Das äußern nicht nur Eltern, Lehrer und Vorgesetzte, sondern auch von Kollegen, Freunden und Bekannten ist das nicht selten zu hören. Auf diese Weise zerstören sie manche Hoffnungen und vorhandene Energie für eine konsequente Förderung der eigenen Fähigkeiten.

Zum Pessimismus besteht für einen Menschen, der geistig und psychisch gesund ist, kein vernünftiger Grund. Fähigkeiten und Begabungen können nämlich durch gezieltes Training jederzeit verbessert und gefördert werden – sie reifen und entfalten sich in einem langsamen Prozess. Spitzenleistungen werden selbst in späteren Jahren erzielt (nach einer Untersuchung von H.B. Lehmann in der Medizin zwischen fünfunddreißig und neununddreißig, in Physik und Chemie zwischen dreißig und vierunddreißig, in der Philosophie und Malerei zwischen fünfunddreißig und neununddreißig Jahren, um nur einige Gebiete zu nennen).

Jeder kann täglich kreativer und erfolgreicher werden, wenn er die Initiative ergreift und seine Anlagen systematisch fördert. Zum Vererbungspessimismus (»Ich habe eben keine guten Anlagen geerbt«) besteht jedenfalls kein Grund. Darüber hinaus haben viele wissenschaftliche Untersuchungen deutlich gezeigt, dass der Einfluss des Lernens auf Begabung, Intelligenz und Persönlichkeitsfaktoren sehr stark ist.

Vor diesem Hintergrund richtet der Vererbungspessimismus großen Schaden an. Millionen Menschen glauben, sie wären für mehr Bildung und die Entfaltung der Fähigkeiten zu dumm. Diese Dummheit sehen sie - vergleichbar ihrer Körpergröße, ihrer Augenfarbe – als Schicksal der Vererbung an.

In Wirklichkeit sind die geistigen und seelischen Eigenschaften von der Vererbung minimal vorgezeichnet. Ich wage sogar die Behauptung, dass alle körperlich gesund geborenen Kinder durch eine einheitlich fördernde Erziehung ein einheitlich hohes Intelligenzniveau erreichen könnten, das nur noch wenige Schwankungen aufweist.

In unserer Gesellschaftsstruktur, die keine gleichen Bildungschancen kennt, sind die Schwankungen der Intelligenz dagegen unter der Bevölkerung sehr groß. Der Intelligenzquotient (IQ), eine Maßzahl für den Intelligenzgrad schwankt je nach verwendetem Test zwischen 50 und 155. Bei 100 liegt der Durchschnitt, während bei 155 die Intelligenz als extrem hoch gilt. In den Vereinigten Staaten gibt es sogar Tests für besonders Intelligente, die nicht selten einen IQ bis 200 ermitteln.

Das Intelligenzniveau einer Bevölkerungsgruppe muss jedoch nicht gesetzmäßig konstant bleiben. Es kann angehoben werden – durch Bildung, Lernen und geistiges Training.

Mit diesen Erläuterungen zur Intelligenz möchte ich Mut machen, Ihre eigenen Fähigkeiten in Zukunft zu fördern. Denken Sie daran, dass kein Grund zum Vererbungspessimismus besteht, sondern dass Sie im Gegenteil optimistisch sein können. Ihr derzeitiger Leistungsstand ist keine Leistungsgrenze. Sie können durch Lernen und Training Ihre Fähigkeiten entfalten und dadurch im Beruf erfolgreicher werden.